Im Europaparlament 2015

Im Europaparlament 2015 Gruppenbild

Studienfahrt der 10. Klassen nach Verdun mit abschließendem Besuch des Europaparlaments

Die beiden 10. Klassen der Realschule Alpirsbach starteten vor den Herbstferien eine kleine Zeitreise zurück in die Kriegszeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs, die dann mit einem Einblick in das Europaparlament endete.

Die Schüler machten sich am Montag mit ihren Lehrern Désirée Hoffarth, Dominik Miller und Berthold Geng auf den Weg nach Frankreich mit dem Ziel Verdun. Bereits auf der Hinfahrt erfolgte der erste Stopp im Memorial Schirmeck. Hier wurde den Schülern die wechselvolle Geschichte von Elsass–Lothringen veranschaulicht.
Eine weitere Haltestation vor Verdun war das Konzentrationslager Struthof auf den Vogesenhöhen. Die Gedenkstätte liegt auf 800 Metern Höhe. Schockierend für jeden Besucher ist es, wenn er vom Leiden
der etwa 52 000 Häftlinge, die aus ganz Europa stammten, hört.
22 000 Menschen starben an den Haftfolgen, Krankheiten, Mangelernährung oder wurden hier ermordet.
Am Abend  bezogen die Alpirsbacher Schüler die Jugendherberge in der Stadt Saint Mihiel,  gelegen an der Maas, etwa 30 Kilometer vor Verdun.
Beeindruckt waren alle von der Gastfreundschaft der ehrenamtlich Tätigen,
die die jungen Deutschen gut versorgten.

Am zweiten Tag wurde der Schwerpunkt auf die Ereignisse in Verdun gelegt. 2016 sind es  genau 100 Jahre, dass hier die brutale Schlacht von Verdun stattfand.
Unvorstellbares hatte sich hier um das Fort Douaumont ereignet. Mit großer Sachkenntnis wurden die Schüler von einem deutschen Experten informiert.
Erschütternd zu hören war, dass im Beinhaus die Gebeine von 130 000 nicht identifizierten deutschen und französischen Soldaten ruhen. Vom zentralen Punkt aus, wo nächstes Jahr die Gedenkveranstaltungen stattfinden werden, gingen sie auf ausgewiesenen Wegen zum ehemaligen Dorf Fleury, einem der komplett  zerstörten Dörfer.

Am dritten Tag war Fort Falouse das Ziel. Hier wurde plastisch vor Augen geführt, wie die französischen Soldaten in den Bunkern lebten und wie sie sich den Bedingungen des Lebens im Krieg stellten.
Ein weiterer  würdiger Höhepunkt war der Aufenthalt auf dem deutschen Soldatenfriedhof Hautecourt. Beeindruckt waren die Lehrer,  wie sich ihre Schüler der aktiven  Erinnerungsarbeit widmeten und die Kreuze der gefallenen deutschen Soldaten reinigten. Weiter ging die Fahrt nach Montfaucon zum größten amerikanischen Soldatenfriedhof in Europa. Eine junge Französin erklärte den Schülern, dass hier die Gräber mit Kreuzen aus Carrara-Marmor  von 14 246 toten Soldaten  von mehreren Angestellten gepflegt werden.

Der optimistisch stimmende  Schlusspunkt der Studienreise war Straßburg. Die jungen Leute wurden vom Europaabgeordneten Dr. Andreas Schwab begrüßt. Er gab ihnen einen Überblick über die Arbeit des Parlaments und nahm auch zu aktuellen Fragen Stellung. Gemäß einer Aussage des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker verlief
die Studienfahrt: „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“
Sicher ist, dass die Fahrt nach Frankreich, die an der RS Alpirsbach schon zur Tradition gehört, einen nachwirkenden Eindruck auf alle Beteiligten hinterlassen hat.